Was ist Agile Recruiting?

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zusammengefasst

Aus dem Englischen stammend bedeutet der Begriff „agility“ direkt übersetzt „Agilität„. Überträgt man dieses Wort auf das Recruiting, verleiht der Name des flexiblen Recruitings schon mehr Vorstellungskraft. Im Endeffekt stellt das Agile Recruiting einen Trend dar, auf Basis dessen Ihr Recruiting Team durch Veränderungen in ihrem Handeln und Denken sich besser darauf einstellen, flexibel und vorausschauend auf Veränderungen beim Arbeitsmarkt reagieren zu können.

Durch diese Herangehensweise gelingt es Ihrem Recruiting Team, sich von der negativen Mentalität bei Marktveränderungen zu lösen und eine Situation, die andere als Problem betrachten als Gelegenheit zu nutzen, um innovative Lösungen auszuprobieren, Strukturen zu erneuern und Top-Talente zu finden.

Recruiting ist ein Teamsport

Wie bei allen Prozessen im Unternehmen ist es elementar, dass das ganze Unternehmen bei Ihren Recruiting-Prozessen an einem Strang zieht. Zwei entscheidende Merkmale, die jedem Unternehmen in allen Prozessen Vorteile verschaffen sind, Kommunikation und Transparenz.

Hierbei steht Ihre Personalabteilung (HR) beim Agile Recruiting im Mittelpunkt, welche als Bindeglied zwischen allen Ebnen agiert und den Koordinator, Berater und Moderator zwischen Mitarbeiter und Führungskraft bildet, um die bestmöglichen Einblicke für Ihren Recruiting-Prozess zu gewinnen. Indem Sie den Mitarbeitern Ihrer Personalabteilung ermöglichen, enger mit allen anderen Ebenen und Abteilungen zusammenzuarbeiten, können diese eine gute Beziehung zueinander aufbauen.

Gute Beziehungen stärken im Gegenzug abteilungsübergreifende Kommunikation und Vertrauen zwischen Ihren Mitarbeitern und vereinfacht somit die Zusammenarbeit und gemeinsame Entscheidungsfindung bei der Suche nach geeigneten Bewerbern. Darüber hinaus erlangt Ihre Personalabteilung auch eine bessere Einschätzung von den Fähigkeiten, Qualifikationen und Kompetenzen, die vorhanden sind, oder aber gesucht und benötigt werden.

Die Rolle des Vorgesetzten

Beim Agile Recruiting delegiert der Vorgesetzte die Aufgabe an die Personalabteilung, überlässt den Auswahlprozess dann jedoch seinen HR Mitarbeitern und verfügt somit über weniger Einfluss bei der Personalgewinnung. Sie werden als Vorgesetzter selbstverständlich dauerhaft auf dem neuesten Stand gehalten und können immer ein Veto einlegen, doch die Idee ist es, dass Sie bei Schritten wie dem Bewerbungsgespräch nicht mehr involviert sind und der Personalabteilung Vertrauen schenken.

Ebenfalls bedeutet dies nicht, dass Personalstrukturen vollkommen aufgehoben werden. Eine erhöhte Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, die hieraus resultieren, sind klare Vorteile, doch es müssen weiterhin VerantwortungenAufgaben und die damit zusammenhängenden Befugnisse verteilt werden. Dies erreichen Sie durch die Bestimmung verschiedener Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter, wie die individuellen Persönlichkeitsmerkmale, Kompetenzen und Erwartungen.

Aufgrund dieses Fundaments können Sie anschließend Ihren Mitarbeitern verschiedene Rollen zuweisen, zu denen sie am besten passen. Finden Ihre Mitarbeiter sich in den von Ihnen verteilten Rollen wieder, sorgen Sie dafür, dass Ihre Prozesse effizienter laufen. Im Gegenzug führt dies ebenfalls dazu, dass sich ein besseres Arbeitsklima bildet und Ihre Recruiting-Prozesse erfolgreicher umgesetzt werden können.

Wie setzen Sie Agiles Recruiting am besten in Ihrem Unternehmen um?

Wie Sie bisher sehen können, geht es bei der Implementierung von Agile Recruiting vor allem darum, zeitgemäße Prinzipien in Ihrem Unternehmen einzuführen. Doch was genau versteht man darunter?

Stand-ups statt langen Meetings und Kaffeekränzchen

„Dieses Meeting hätte auch eine E-mail sein können“ ist ein Satz, den man heutzutage viel zu oft in der Arbeitswelt hört. Selbstverständlich ist es wichtig, durch Meetings mit und zwischen Ihren Teams auf dem aktuellsten Stand bleiben zu können – doch wie lange brauchen Sie tatsächlich hierfür? Es gibt immer wieder das Problem, dass Meetings einberufen werden, die vollkommen unnötig sind. Es wird alles wiederholt, was schon am Vortag besprochen wurde, oder sie dauern einfach zu lange, weil jeder meint, seinen Senf dazugeben zu müssen und es dreht sich alles im Kreis.

Die Lösung? Stand-up Meetings. Ein tägliches Meeting von 15 Minuten, bei denen der aktuelle Stand der Projekte abgefragt wird, nicht mehr und nicht weniger – schließlich haben Ihre Mitarbeiter sonst weniger Zeit, um Ihre Aufgaben zu erledigen, da diese die ganze Zeit in langen Meetings sitzen müssen.

Verstehen Sie uns nicht falsch, Meetings bei denen Sie miteinander Essen und Kaffee trinken können durchaus nützlich sein und zum Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter beitragen. Diese sollten jedoch eher die Ausnahme sein und eher ein Mal die Woche statt täglich vorkommen, da die Effizienz der Teams sonst darunter leiden kann. Planen Sie somit in jeder Woche tägliche, kurze, morgendliche Meetings ein, die nicht über 15 Minuten hinausgehen und vielleicht ein längeres, bei denen Sie auch was mit Ihren Mitarbeitern unternehmen können, um Ihre Teams stets glücklich und effizient zu halten.

Iteratives Vorgehen

Jedes neue Projekt sollte in kleinere Schritte mit konkreten Zielen, die zu erreichen sind, aufgeteilt werden. Hierbei sollte auch wie beim restlichen Recruiting-Prozess darauf geachtet werden, dass Sie Entscheidung nicht im Alleinlauf, sondern mit Ihrem ganzen Team festlegen. Diese Ziele sollten auch kurz gehalten werden, da das Erreichen eines jeden Zieles, sowie die Miteinbeziehung der Meinung Ihrer Mitarbeiter für mehr Motivation und einen erhöhten Fokus bei Ihren Projekten sorgt.

Einführung eines Kanban Boards

Aus Japan stammend bezeichnet ein Kanban-Board eine Art Tafel zur Visualisierung und Organisation Ihrer Prozesse und Projekte. Diese Tafeln werden entweder physisch oder digital festgehalten und in mehrere Spalten aufgeteilt, die gängigste Version bestehend aus „Zu Erledigen (To Do)“, „In Bearbeitung (Work in Progress)“ und „Erledigt (Done)“. Hierdurch erhalten Sie einen guten visuellen Überblick der aktuellen Bearbeitungsstände aller Aufgaben innerhalb eines Projekts, oder aber Ihrer Projekte im Allgemeinen.

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Es bietet sich vor allem an, das Kanban-Board in digitaler Form zu speichern und von Ihren Mitarbeitern bearbeiten zu lassen, da Sie hierdurch noch flexibler werden und Ihre Mitarbeiter die Aufgaben somit immer und von überall aktualisieren können. Vor allem heutzutage spielt diese Möglichkeit eine entscheidende Rolle, da Geschäftsreisen, Homeoffice und global Vernetzte Büros eine höhere Flexibilität und digitale Vernetzung voraussetzen, um überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Dadurch, dass digitale Kanban-Boards auch mehr Gestaltungsfreiheit zulassen, indem die nötigen Anwendungen über weitreichende Funktionen und Tools verfügen, und auch noch nachhaltiger sind als papierbasierte Alternative, können Sie Ihre Unternehmen internen Prozesse mit gutem Gefühl zur höheren Effizienz verhelfen.

Des Weiteren können Sie das gleiche Board auch dauerhaft im Büro in physischer Form pflegen. Dies ist zwar ein bisschen arbeitsintensiver, da Sie hierfür Post-its erstellen müssen und dauerhaft darauf achten müssen diese nach dem aktuellen Stand des digitalen Kanban-Boards anzupassen, doch gleichzeitig hilft es Ihren Mitarbeitern im Büro die laufenden Projekte und Prozesse im Blick zu behalten und verschafft somit mehr Klarheit. Machen Sie aber auch nichts komplizierter als es sein muss – die Anmerkungen auf den Kanban-Boards sollen kurz, knackig, aber verständlich sein und nicht aus einem ganzen Roman bestehen.

Du-Kultur

Ein weiterer Schritt, der bei der Etablierung des Agile Recruiting durchaus helfen kann, ist die Implementierung einer Du-Kultur. Hiermit schaffen Sie es, das traditionelle und veraltete Rollenverständnis weiterhin abzuschaffen und die Kommunikation zwischen Mitarbeitern weiterhin zu vereinfachen. Menschen arbeiten am besten miteinander, wenn diese sich auf Augenhöhe gegenübertreten und nicht die ganze Zeit das Gefühl haben, als müssten sie bei Ihrer Ausdrucksweise dauerhaft auf Eierschalen herumlaufen. Eine Du-Kultur führt schließlich zu einer angenehmeren und offeneren Kommunikationskultur.

Agile Bewerbungsverfahren

Schlussendlich geht es nicht über Agile Recruiting zu reden, ohne über Bewerbungsverfahren geredet zu haben. Wie bei allen anderen Bereichen, die wir bisher besprochen haben, heißt es auch hier: Optimieren.

Bewerbungsprozesse bei denen man sich direkt gegenübersitzt und Fragen beantwortet, die der Recruiter oder die HR-Abteilung auch direkt im Lebenslauf nachschauen könnte sind veraltet und bieten Ihnen nur wenig Einsicht von der Persönlichkeit des Bewerbers. Vielmehr sollte es Ihnen wichtiger sein, dass der Bewerber seine Team– und Kommunikationsfähigkeiten unter Beweis stellt.

Erreichen können Sie dies durch Gruppenveranstaltungen, in welchen Sie Bewerber verschiedene Aufgaben und Challenges geben, die Sie in einer Gruppe lösen müssen. Dies geht natürlich auch in digitaler Form, da Videokonferenz-Tools wie Zoom Optionen wie Break-Out-Rooms anbieten. Hier können Sie die Bewerber bestimmten Rooms zuweisen und dann auch Aufgaben verteilen.

Fazit – Was ist denn nun Agiles Recruiting?

Im Endeffekt gehört Agile Recruiting zu den wichtigen Schlagwörtern im digitalen Zeitalter und beschreibt eine innovative und flexible Alternative, um Ihren Recruiting-Prozess zu modernisieren und effizienter zu gestalten. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass Sie sich von traditionellen Maßnahmen im Recruiting lösen.

Transparente Kommunikation, enge Zusammenarbeit zwischen der Personalabteilung und anderen Abteilungen und die Implementierung von Kanban-Boards sind nur wenige von vielen Ideen, die Sie einführen können, um Ihren Mitarbeitern ein Agiles Recruiting zu ermöglichen. Fangen Sie also heute an Ihre Unternehmenskultur zu fördern und implementieren Sie Agiles Recruiting in Ihrem Unternehmen, um Herausforderungen proaktiv bewältigen zu können.

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Autor
Janik Deimann
Janik Deimann ist Geschäftsführer der Social Recruiting Agentur Leantree aus Hamburg. Die Leantree GmbH hilft Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei qualifizierte Mitarbeiter mittels Social Recruiting zu gewinnen. Mit einer eigenen KI-gestützten Recruiting Methode deckt das Unternehmen über 65% der Gesamtbevölkerung in DACH ab.

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