Anleitung: Eine starke Arbeitgebermarke aufbauen

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„Mitarbeiter sind wie wertvolle Uhren. Man muss sie schonend behandeln und immer wieder aufziehen.“

Gerald W. Huft, Herausgeber und Chefredakteur des ICJ mice magazine

Die eigenen Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens. Jedes Unternehmen ist darauf angewiesen, die besten Leute auf dem Bewerbermarkt für sich zu gewinnen und dauerhaft an sich binden zu können. Vor allem, da wir uns derzeit in einem Arbeitnehmermarkt befinden und nicht mehr in einem Arbeitgebermarkt. Gute Mitarbeiter können sich praktisch aussuchen, wo sie arbeiten wollen.

Um mehr & bessere Mitarbeiter zu finden ist es also unabdingbar, eine starke Arbeitgebermarke zu besitzen. Doch was versteht man genau unter einer Arbeitgebermarke und wie lässt sich diese aufbauen? Diese Fragen werden wir in diesem Beitrag beantworten!

Was ist eine Arbeitgebermarke?

Bei der Arbeitgebermarke handelt es sich um die Art, wie potenzielle Bewerber ein Unternehmen, das Stellen ausschreibt, wahrnehmen. Häufig wird auch der Begriff „Employer Branding“ verwendet.

Die Arbeitgebermarke veranschaulicht, wie sich das jeweilige Unternehmen für diese Personen in verschiedenen Bereichen darstellt – angefangen beim Marktverhalten bis hin zu der Vorstellung, die sich ein Arbeitnehmer vom Alltag in diesem Unternehmen macht.

Eine gute & effektive Arbeitgebermarke stellt Ihr Unternehmen als guten Arbeitgeber dar und sorgt dafür, dass sich potenzielle Bewerber gerne bewerben. Die Kandidaten wissen dann, dass das betreffende Unternehmen für Modernität steht, eine geringe Fluktuation aufweist und das dort ein angenehmes Arbeitsklima herrscht.

Vorteile einer starken Arbeitgebermarke

Wie bereits erwähnt, wird der Kampf um geeignete Fachkräfte immer größer und schwieriger und um dort aufzufallen ist es notwendig, mit positiven Arbeitgeberqualitäten zu überzeugen. Eine gute Arbeitgebermarke aufzubauen verschafft Ihnen also deutliche Vorteile im Rennen um begehrte Fachkräfte. Es ist zudem entscheidend, möglichst qualifizierte Arbeitskräfte anzusprechen, die auch zu den Werten des Unternehmens passen und sich ideal für die ausgeschriebenen Positionen eignen.

Weiterhin ist das Employer Branding wichtig, um die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit hochzuhalten. Wie den meisten Unternehmern bekannt ist, ist es deutlich kostenintensiver und zeitintensiver, neue Mitarbeiter einzustellen, als bestehende Mitarbeiter zu halten. Eine positive Unternehmenskultur sorgt also für zufriedene Mitarbeiter und für eine nachhaltige Mitarbeiterbindung. Dies wirkt sich langfristig auf die Umsätze eines Unternehmens aus, denn motivierte Mitarbeiter sorgen für eine erhöhte Produktivität.

Eine starke Arbeitgebermarke stärkt zudem die generelle Außenwahrnehmung des Unternehmens und erhöht den Umsatz eines Unternehmens. In vielen Branchen entscheidet immer noch der Ruf eines Unternehmens, ob bei ihnen eingekauft wird oder nicht. Zu einem guten Ruf zählt vor allem die gute Behandlung der Mitarbeiter, denn nur so kann man auch gute Mitarbeiter finden.

Wie baut man eine professionelle Arbeitgebermarke auf?

Eine professionelle Arbeitgebermarke baut man nicht von heute auf morgen auf. Es bedarf also ausreichender Planung und viel Arbeit. Zudem ist es unter anderem wichtig, sich diesem Thema mit einer gesunden Selbstreflektion zu widmen und gegebenenfalls nachzubessern, wenn sich im Laufe der Zeit etwaiges Optimierungspotenzial zeigt.

Entwicklung der Arbeitgebermarke

Zunächst sollten Sie sich folgende Fragen selbst stellen.

      • Welche Eigenschaften unseres Unternehmens ziehen derzeitige und potenzielle Arbeitnehmer am stärksten an?

      • Wo liegen unsere Stärken?

      • Welche Vorteile bietet unser Unternehmen einem potenziellen Arbeitnehmer?

      • Weshalb sollte ein Bewerber sich für uns entscheiden?

      • Wie stehen wir im Vergleich zur Konkurrenz dar?

    Dabei sollten Sie nicht nur die harten Fakten, wie Gehalt etc. betrachten, sondern auch die „weichen Fakten“ wie beispielsweise das Betriebsklima oder die Arbeitszeiten. Es macht zudem Sinn die Mitarbeiter bei der Beantwortung der Fragen miteinzubeziehen, denn wer weiß um den Arbeitsalltag besser Bescheid als sie?

    Diese Fragen sind der Grundstein für die Entwicklung der Arbeitgebermarke.

    Sobald Sie also diese Fragen für sich beantwortet haben, wissen Sie wo sie derzeit stehen, und nun können Sie bestimmen wie Ihre Arbeitgebermarke aussehen soll.

    Wenn Sie Ihre Arbeitgebermarke definiert haben und ihre Stärken und Schwächen kennen, gilt es, diese im Rahmen des Employer Branding Prozess strategisch und über alle wesentlichen Kommunikations- und Marketingkanäle hinweg aufzubauen.

    Ein Arbeitgeberauftritt muss also einheitlich sein und erfordert zudem die Abstimmung und die Zusammenarbeit von Geschäftsführung, HR-Verantwortlichen und den restlichen Mitarbeitern.

    Der richtige Slogan

    Ein wichtiges Element im Employer Branding ist der Entwurf eines prägnanten Arbeitgeberslogans, welcher die Arbeitgebermarke gut zusammenfasst und dafür sorgt, dass man als Unternehmen unverwechselbar ist. Der Slogan sollte die Stärken des Unternehmens hervorheben und den Unternehmensgegenstand thematisieren. Beispiele für gute Arbeitgeberslogans sind

        • Ihre Energie gestaltet Zukunft (E.ON)

        • Karriere ist eine Gerade (ALDI)

      Stringente Kommunikation nach außen

      Die Kernbotschaften, die Sie in den vorherigen Schritten erarbeitet haben, müssen auch kommuniziert werden. Alle Personalbeschaffungsmethoden – von Karriereseite über Stellenanzeige bis hin zur Jobmesse müssen sich an diesen Kernbotschaften orientieren.

      Wie kann die Arbeitgebermarke noch kommuniziert werden?

      Die Möglichkeiten, die eine Webseite sowie das Social Media Recruiting gerade mit Hinblick auf eine optimale Präsentation eines Unternehmens bieten, sind vielseitig, sollten jedoch auch genutzt werden.

      Einige Aspekte, auf die potenzielle Bewerber besonders achten und Wert legen sind:

          • Aktive und aussagekräftige Social-Media-Kanäle

          • Gute Erreichbarkeit und vergleichsweise schnelle Antworten auf Rückfragen

          • Positive Bewertungen in Arbeitnehmer-Portalen wie beispielsweise Kununu

          • eine moderne und mobiloptimierte Webseite

          • ein Blick „hinter die Kulissen“ (zum Beispiel in Form von Mitarbeiterinterviews und Vorstellungen).

        Beispiele für eine gute Arbeitgebermarke

        Es ist wichtig, dass man Authentizität zeigt und der Zielgruppe nicht etwas „vorspielt“. Ein gutes Beispiel für den Aufbau einer Arbeitgebermarke stellt Audi dar mit ihrer Employer Branding Kampagne „Magische Momente“, in der der Konzern seine Angestellten von „magischen Momenten“ berichten lässt.

        Beispielsweise wird dort vom ersten selbst entwickelten Elektromotor berichtet und junge potenzielle Kandidaten können einen Einblick davon gewinnen, wie es ist bei Audi zu arbeiten.

        Und genau das ist Bewerbern heutzutage besonders wichtig, denn sie interessieren sich für folgende Aspekte.

            • Welche beruflichen Perspektiven bietet der Arbeitgeber?

            • Wie sind die Kollegen drauf?

            • Wie sieht das Unternehmensumfeld aus?

            • Welche Bedingungen herrschen dort vor?

          Wie messe ich den Erfolg beim Aufbau einer Arbeitgebermarke?

          Wie alle anderen Marketing-Maßnahmen, muss auch der Aufbau einer Arbeitgebermarke messbar sein, um zu erfahren ob die Maßnahmen Wirkung gezeigt haben oder nicht. Man benötigt also sogenannte Key Performance Indicator, kurz KPIs. Folgende 5 Recruiting-KPIs zeigen, wie erfolgreich Ihre Arbeitgebermarke ist.

              1. Anzahl der Bewerbungen

            In der Regel hat man schon vorher Bewerbungen gehabt und verfügt entsprechend über einen Basisindikator. Wenn man nun in einem bestimmen Vergleichszeitraum schaut, wie sich die Anzahl an Bewerbungen verändert hat, kann man herausfinden, ob die Maßnahmen Früchte getragen haben.

            Viele Initiativbewerbungen zeigen auch, dass eure Arbeitgebermarke besonders attraktiv ist und das Personalmarketing also funktioniert.

                1. Awareness

              Auch die Brand Awareness lässt sich messen. Beispielsweise kann man durch Umfragen erfahren, mit welchen Attributen die Arbeitgebermarke verbunden wird. Hier sollten dann bestenfalls die Kernattribute genannt werden, die sich bei der Entwicklung der Arbeitgebermarke herauskristallisiert haben. Zudem lassen sich auch Erwähnungen auf Social Media mit geeigneten Tools messen.

                  1. Time to Hire

                Diese Kennzahl sagt aus, wie lange es dauert, bis eine Stelle besetzt wird. Hier gilt, wenn die Maßnahmen des Employer Branding für mehr Bewerber sorgen, wird auch schneller ein passender Kandidat gefunden.

                    1. Conversion

                  Je mehr Besucher und Klicks Ihre Webseite und Ihre Social-Media-Kanäle erhalten, desto wahrscheinlicher ist, dass der Bekanntheitsgrad Ihrer Arbeitgebermarke hoch ist. Messbar ist wie viele Besucher Ihrer Stellenanzeigen sich auch tatsächlich bewerben. Falls diese Zahl hoch ist, könnte es sein, dass die Stellenanzeigen nicht interessant genug sind.

                      1. Cost per Hire

                    Auch die Kosten sind entscheidend. Eine gute Arbeitgebermarke sorgt dafür, dass der Cost per Hire deutlich geringer wird, denn eine attraktive Arbeitgebermarke erhöht die Anzahl Ihrer Initiativbewerbungen. Mit den richtigen Maßnahmen senken Sie also langfristig die Kosten.

                    Fazit

                    Im Grunde ist es nicht schwierig, gerade mit der Hilfe der modernen Möglichkeiten, eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen. Wichtig ist es nur, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln und eine stringente Außendarstellung zu bewahren.

                    Wer es schafft, eine gute Arbeitgebermarke zu entwickeln, wird es schaffen viele kompetente Mitarbeiter anzuziehen und gleichzeitig werden die bestehenden Mitarbeiter noch mehr an das Unternehmen gebunden.

                    Die Entwicklung einer Arbeitgebermarke ist jedoch nichts, was man nur einmalig durchführt. Im Laufe der Zeit sollte man die bestehende Marke immer wieder hinterfragen und ggf. überarbeiten, denn der Markt verändert sich auch stetig und auch die Erwartungen der Mitarbeiter verändern sich.

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                    Autor
                    Janik Deimann
                    Janik Deimann ist Geschäftsführer der Social Recruiting Agentur Leantree aus Hamburg. Die Leantree GmbH hilft Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei qualifizierte Mitarbeiter mittels Social Recruiting zu gewinnen. Mit einer eigenen KI-gestützten Recruiting Methode deckt das Unternehmen über 65% der Gesamtbevölkerung in DACH ab.

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