Passende Mitarbeiter und geeignete Fachkräfte zu finden- in der heutigen Zeit gilt dies für viele Arbeitgeber als schwere Herausforderung. Viele Personaler stehen derzeit vor zwei großen Hürden: Zum einen der akute Fachkräftemangel, zum anderen der sich immer stärker zuspitzende demografische Wandel.
Durch die Stärkung der Arbeitgebermarke sowie die richtige Recruiting-Kampagne steigern Sie als Arbeitgeber nicht nur den Bekanntheitsgrad Ihres Unternehmens, sondern können langfristig gesehen auch einem Mitarbeitermangel in Ihrem Betrieb entgegenwirken!
Recruiting-Kampagnen Definition
In den letzten Jahren wurde ein zunehmender Wandel auf dem Arbeitsmarkt erkennbar. Die geburtenstarken Jahre der sogenannten Baby-Boomer gehen langsam in den Ruhestand.
Die nachfolgenden Generationen, die nun den Arbeitsmarkt neu antreten, sind jedoch deutlich geburtenschwacher.
Um diesem Zustand entgegenzuwirken, intensivieren immer mehr Unternehmen auf verschiedene Weise ihr Auftreten und ihre Aktivitäten auf dem Arbeitsmarkt. Eine gängige Praxis hierbei ist vor allem das Erstellen einer Recruiting-Kampagne.
Durch authentische und kreative Recruiting-Kampagnen soll folglich das Interesse und die Aufmerksamkeit von potenziell neuen Mitarbeitern an das Unternehmen geweckt werden. Das Ziel einer solchen Kampagne ist es, ein Arbeitgeberimage zu kreieren, welches Kandidaten dazu motiviert, sich proaktiv für freie Stellen des Unternehmens zu bewerben.
Legen Sie eine Positionierung Ihres Unternehmens fest
Bei personellen Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt wird oftmals ein strategischer Employer Branding Prozess entwickelt. Dieser umfasst zunächst eine Analyse des Unternehmens. Hierbei werden die Stärken und Schwächen des Betriebes sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus Sicht von potenziellen Mitarbeitenden analysiert.
Nebenher wird auch ein sogenanntes Benchmarking mit Wettbewerbern auf dem Arbeitsmarkt durchgeführt. Ziel ist es hierbei, sich von anderen Unternehmen abzugrenzen. Aus der Analyse des Benchmarking kann folglich eine starke Arbeitgebermarke entwickelt werden, welche die Basis für alle folgenden Recruiting-Aktivitäten bildet.
Die Unternehmensanalyse führt oftmals auch dazu, dass tiefgreifende Handlungsempfehlungen gegenüber der Geschäftsleitung herausgearbeitet werden. Wenn bei potenziellen Mitarbeitern beispielsweise eine bestimmte Arbeitgebereigenschaft sehr beliebt ist, wie beispielsweise Homeoffice–Möglichkeit oder Work-Life-Balance, könnte an diesem Punkt gearbeitet werden, sodass das Gesamtpaket des Unternehmens für Arbeitssuchende an Attraktivität zunimmt.
Schließlich lässt sich sagen, dass eine Recruiting-Kampagne als operative Tätigkeit im Bereich des Personalmarketings zu verstehen ist. Ansatzpunkt sind hierbei in der Regel mehrere Arbeitsstellen, die nur schwer zu besetzen sind.
Das Ziel von Arbeitgebern ist es folglich, durch öffentlichkeitswirksame und attraktive Kampagnen möglichst viel Aufmerksamkeit auf offene Stellen zu lenken.
Was beinhaltet eine Recruiting Kampagne?
Um eine erfolgreiche Recruiting Kampagne umsetzen zu können, ist zunächst eine umfangreiche Vorbereitung erforderlich. In einem ersten Schritt soll die ungefähre Zielgruppe ermittelt werden, sodass hieraus die richtigen Ausgangspunkte und Inhalte für die Kampagne gesammelt werden können.
Als wichtige Ausgangspunkte gelten dabei unter anderem folgende Angaben:
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- Demografie potentieller Mitarbeiter (Alter, höchster Bildungsabschluss, Region)
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- Anforderungen an Zielgruppe (Kenntnisse, Qualifikationen, Kompetenzen, Vorerfahrungen)
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- Wünsche der Zielgruppe an Arbeitgeber (mögliche Benefits etc.)
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- Internetnutzungsverhalten der Zielgruppe (Wie informiert sie sich? Wie kann man sie am besten erreichen?
Aus den gesammelten Informationen lassen sich folglich die passenden Instrumente und Kanäle zur erfolgreichen Mitarbeitersuche ermitteln.
Eine wichtige Rolle nimmt hierbei die Wahl des jeweiligen Recruiting-Kanals an. Bei einer Recruiting-Kampagne, die auch Social-Media beinhaltet, haben die einzelnen Plattformen, wie beispielsweise Facebook, Instagram und Tiktok, eigene technische und spezielle Anforderungen, die berücksichtigt werden müssen.
So gilt, dass auf TikTok beispielsweise nur Videos einsehbar sind, die üblicherweise mit Musik hinterlegt sind und verschiedene Botschaften enthalten können, während auf Facebook beispielsweise üblicherweise bevorzugt Foto-Posts geteilt werden.
Im besten Fall erhalten Unternehmen im Rahmen einer Mitarbeiterkampagne einen Baukasten, der alle relevanten Inhalte, technische Formate und Recruiting-Kanäle mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für sie enthält.
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Arten von Recruiting-Kampagnen
Grundsätzlich gilt, dass Recruiting-Kampagnen je nach Zielgruppe und Zielsetzung des Unternehmens unterschiedlich gestaltet sein können.
Wenn es sich zum Beispiel um freie Stellen handelt, bei denen eine große Anzahl an Plätzen besetzt werden müssen, wie beispielsweise bei der Eröffnung eines neuen Standorts, sollte die Mitarbeiterkampagne generell breiter aufgestellt und somit auf mehreren Kanälen aufgebaut werden.
Bei der Suche nach Spezialisten hingegen werden in der Regel nur sehr wenige, gezielte Kommunikationskanäle und Recruiting-Instrumente genutzt. Wenn vor allem eine jüngere Zielgruppe anvisiert wird, werden dabei oftmals Social-Media-Plattform zum Einsatz kommen. Hierbei ist die Rede von einem Social-Media Recruiting.
Stagnierende Bewerbungseingänge sowie fehlende Fachexperten auf dem freien Arbeitsmarkt führen dazu, dass neue Mitarbeiter heutzutage auf neuem Weg erworben werden müssen.
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten bei der Mitarbeitergewinnung- ob Assessmentcenter, ein fachbezogenes Echtzeitstrategiespiel oder eine kreative Job Challenge: Die Auswahl an innovativen Ansätzen ist groß.
Es gibt jedoch auch weiterhin ganz klassische Stellenportale, wie beispielsweise Indeed und Alternativen, auf denen kreative Stellenanzeigen veröffentlicht werden können.
Die besten Recruiting-Kampagnen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen
Generell empfehlen wir, dass Sie vor dem Beginn einer Recruiting-Kampagne zunächst Ihre Zielgruppe sowie die Ziele Ihrer Kampagne klar definieren sollten. Die Recruiting-Kampagne kann dabei, je nach Zielgruppe Ihres Unternehmens, verschiedene Aspekte umfassen:
1) Social-Media-Plattformen:
Laut verschiedenen Studien verbringen deutsche Internetnutzer im Schnitt zwei Stunden und 25 Minuten pro Tag mit verschiedenen sozialen Medien. Die sozialen Netzwerke nehmen dabei sowohl beruflich als auch im privaten Alltag eine immer größere Rolle ein. Dementsprechend empfehlen wir, Social Media Recruiting als Bestandteil einer jeden erfolgsorientierten Recruiting-Kampagne zu betrachten.
Beachten Sie jedoch: Inhalt und Zielgruppe der einzelnen Plattformen können sehr unterschiedlich sein. Überlegen Sie sich vorher, welche Stelle Sie auf welchem Netzwerk teilen und ob es dem Stil des Mediums entspricht.
2) Allgemeine Plattformen und Jobbörsen
Online-Jobbörsen wie Stepstone und Co. weisen den Vorteil auf, dass dort eine Vielzahl von Tätigkeitsfeldern bereits kategorisiert und filterbar sind. Mit ihrer großen Reichweite und individuellen Suchfunktion tragen die Portale dazu bei, dass sie für viele Bewerber aus unterschiedlichen Berufsfeldern eine beliebte Anlaufstelle bei der Jobsuche sind. Dennoch gibt es mittlerweile viele StepStone Alternativen, die deutlich besser funktionieren.
3) Ausrichten von Veranstaltungen, wie Job- und Karrieremessen
Jobmessen sind Veranstaltungen, bei denen die Unternehmen die Möglichkeit erhalten, sich als Arbeitgeber vorzustellen und offene Stellen zu präsentieren. Solche Netzwerker eignen sich sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer hervorragend, um ein Netzwerk zu bilden. Während der Corona-Pandemie war das persönliche Kennenlernen zwischen potenziellen Kandidaten und Unternehmen schwierig zu organisieren. Dementsprechend haben sich in den letzten Jahren auch digitale Events als erfolgversprechende Alternative etabliert.
4) Nutzung verschiedener Nischen Plattformen
Nischen Plattformen sind der Schlüssel zur gezielten Ansprache qualifizierter Kandidaten. Durch die Platzierung von Stellenanzeigen auf spezialisierten Plattformen können Unternehmen direkt auf Talente mit den erforderlichen Fähigkeiten und Interessen zugreifen. Diese Plattformen bieten zudem eine engagierte Community von Fachleuten, die aktiv nach neuen Herausforderungen suchen.
Unternehmen können ihre Arbeitgebermarke gezielt präsentieren, um potenziellen Bewerbern ein umfassendes Bild von den Vorteilen und Entwicklungsmöglichkeiten zu vermitteln. Darüber hinaus bieten Nischen Plattformen Tools zur gezielten Suche und Filterung von Kandidaten, was den Rekrutierungsprozess effizienter macht.
5) Einsatz von (Mikro-) Influencern, um auf Unternehmen aufmerksam zu machen
Influencer sind Meister der Authentizität und haben eine einzigartige Verbindung zu ihrer Community. Unternehmen können dieses Verhältnis nutzen, um sich als attraktive Arbeitgeber darzustellen und potenzielle Bewerber anzusprechen. Gezielte Zusammenarbeit mit passenden Influencern erreicht relevante Zielgruppen und erhöht die Chance, Bewerber mit den richtigen Fähigkeiten anzuziehen.
Zudem wächst die Markenbekanntheit durch die Zusammenarbeit mit Influencern, die virale Effekte und ansprechenden Content verbreiten. Mit ihrer Social-Media-Expertise bringen Influencer den Content eines Unternehmens auf die nächste Stufe, nutzen Hashtags und kreatives Storytelling, um potenzielle Bewerber anzusprechen. Influencer sind die geheime Zutat in erfolgreichen Recruiting-Kampagnen, um Zielgruppen anzusprechen, die Markenbekanntheit zu steigern und Top-Talente anzuziehen.
6) Eigene Karrierseite nutzen
Eine klar definierte Karriereseite ermöglicht Unternehmen, qualifizierte Kandidaten anzuziehen. Potenzielle Bewerber erhalten einen authentischen Einblick in das Unternehmen und können entscheiden, ob es zu ihren Zielen passt. Durch kontinuierliche Verfügbarkeit erhöht sich die Sichtbarkeit und ermöglicht Bewerbungen von talentierten Kandidaten.
Eine gut gestaltete Seite weckt Interesse und erleichtert den Erstkontakt. Unternehmen können ihre Alleinstellungsmerkmale betonen und Attraktivität als Arbeitgeber unterstreichen. Die direkte Kommunikation mit Bewerbern durch Kontaktformulare oder Chats schafft Vertrauen und zeigt Engagement
7) Einsatz von Active Sourcing
Anstatt passiv auf Bewerbungen zu warten, suchen Unternehmen beim Active Sourcing aktiv nach potenziellen Kandidaten. Durch gezielte Ansprachen über soziale Netzwerke und Online-Communities können sie die besten Talente identifizieren.
Auch passive Kandidaten die derzeit in anderen Unternehmen beschäftigt sind, können durch eine individuelle Ansprache für neue Möglichkeiten gewonnen werden. Bei der Umsetzung des Active Sourcings ist eine strategische Vorgehensweise entscheidend.
Unternehmen müssen die Bedürfnisse der Kandidaten verstehen und eine maßgeschneiderte Kommunikation entwickeln.Eine professionelle und respektvolle Ansprache ist von großer Bedeutung, um das Interesse der Talente zu wecken und langfristige Bindungen aufzubauen
8) Kooperationen mit Hochschulen,
wie beispielsweise durch das Anbieten von Praktika oder Stipendien.
Die Kooperation mit Hochschulen ist eine innovative und vielversprechende Methode, um qualifizierte Nachwuchskräfte anzuziehen. Unternehmen können frühzeitig talentierte Studierende und Absolventen identifizieren und in den Talentpool eintauchen.
Durch gezielte Präsentation der Arbeitgebermarke auf Karrieremessen und durch Workshops auf dem Campus schaffen Unternehmen eine positive Markenwahrnehmung bei den Studierenden. Praktikums- und Mentoring Programme ermöglichen den Unternehmen, frühzeitig potenzielle Mitarbeiter zu binden und den Studierenden wertvolle Einblicke in die Unternehmenswelt zu bieten.
Zusätzlich können Unternehmen von der Expertise und den Ressourcen der Hochschulen profitieren, indem sie gemeinsame Forschungsprojekte initiieren und Innovationen fördern. Die Kooperation mit Hochschulen ist somit eine äußerst effektive Recruiting-Kampagne mit vielfältigen Vorteilen.
Allgemeines dazu
Generell gilt, darauf zu achten, dass Sie für jeden Recruiting-Kanal die passenden Inhalte sowie die passenden Kommunikationsmittel erstellen. Hierzu gehören je nach Kampagne unter anderem Plakate, Videos, Präsentationen, Bilder etc.
Auch sollten alle weiteren Kontaktpunkte, unter anderem das gesamte Bewerbermanagementsystem, an die Recruiting-Kampagne angepasst werden. Transparenz ist für Bewerber ein wichtiges Kriterium bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber! So sollten das Bewerberverfahren und die Karriereseite einheitlich auf die präsentierte Arbeitgebermarke ausgerichtet sein und sich nicht stark von geschalteten Werbeanzeigen unterscheiden.
Wie erkenne ich, ob meine Recruiting-Kampagne erfolgreich ist?
Eine Recruiting-Kampagne kann auf vielfältige Weise gestaltet sein. Dies führt dazu, dass viele Unternehmer unsicher sind, ob ihr Weg bei der Mitarbeitersuche auch am effizientesten geschaltet ist.
Für die konkrete Erfolgsmessung einer Recruiting-Kampagne gibt es heutzutage verschiedene Wege. Im Vorfeld sollten Sie hierfür Ihre Ziele und Vorstellungen (möglichst nach den SMART–Kriterien) der Kampagne definieren.
In Bezug auf die Recruiting Kampagne gibt es mehrere Ansatzpunkte, die bei einer Erfolgsanalyse kontrolliert werden sollten. Hierzu gehören unter anderem:
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- Cost per Hire: Kosten je Einstellung
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- Quality of Hire: Qualität/ Kompetenzen der Bewerberinnen und Bewerber
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- Time to Fill: Zeit zwischen Ausschreibung und tatsächlichen Arbeitsbeginn
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- Cost of Vacany: Laufende Kosten der unbesetzten Stellen
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- Channel Effectiveness: Erfolg eines ausgewählten Recruiting-Kanals
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- Offer Acceptance Rate: Wie viele ausgewählte Bewerber nehmen den Job an?
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- Candidate Conversion Rate: Wie viele Besucher der Karriereseite oder der Stellenanzeige bewerben sich tatsächlich?
Die oben genannten Ansatzpunkte geben einen Einblick darüber, wie erfolgreich eine laufende Recruiting-Kampagne tatsächlich ist. Mehr zum Thema Kennzahlen finden Sie übrigens hier: Recruiting KPIs.
Neben dem strukturierten Vorgehen der Kampagne und der statistischen Datenüberprüfung gibt es jedoch weitere Aspekte, die für den Erfolg einer Kampagne unabdingbar sind.
So sind Kreativität und Authentizität zwei Aspekte, die für das attraktive Auftreten eines Unternehmens entscheidend sind. Gewähren Sie potenziellen Interessenten einen Einblick hinter die Kulissen!
Allgemein gilt, dass die erfolgreichsten Recruiting-Kampagnen unter anderem jene sind, die einen Einblick in das Arbeitsumfeld des Teams ermöglichen. Beziehen Sie hierfür im besten Fall die eigenen Mitarbeiter mit ein! Sollte das Unternehmen möglicherweise ein verzerrtes Bild des Arbeitsklimas vermitteln, kann es andernfalls zu Frust bei aktuellen Mitarbeitenden führen sowie zu einer höheren Kündigungsrate bei neu eingestellten Mitarbeitern sorgen.
Dementsprechend empfehlen wir Ihnen, vor dem Beginn einer kreativen Recruiting–Kampagne stets das eigene Team mit einzubeziehen und um Rat zu fragen, um auf diese Weise im Voraus schon die Wirkung der Kampagne zu testen.
Fazit – Recruiting-Kampagnen werden immer wichtiger
Aufgrund des derzeitigen Wandels auf dem Arbeitsmarkt wird es zunehmend bedeutender, mit passenden Recruiting-Kampagnen freie Stellen auch in Zukunft abzusichern und sich eine bedeutende Arbeitgebermarke aufzubauen.
Damit Ihnen dies gelingt, ist ein gewisses Know-How im Recruiting-Bereich unabdingbar. Gerne helfen wir Ihnen und Ihrem Unternehmen dabei, die individuelle Kampagne für Sie zurechtzuschneiden und auf diese Weise passende Mitarbeiter und Fachkräfte für Sie zu sichern.