Rehiring – Was ist das und wie funktioniert es?

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zusammengefasst

Wenn Mitarbeiter kündigen, bedeutet dies nicht zwangsläufig das Ende der Zusammenarbeit – oft erscheint die angebotene Position im anderen Unternehmen auf den ersten Blick zwar attraktiver, aber mit etwas Abstand stellen ehemalige Mitarbeiter oftmals fest, dass sie ihre alte Arbeit vermissen. Dies ist der richtige Zeitpunkt für eine Rückkehr ins Unternehmen. Geeignete Maßnahmen erleichtern die die Wiedereinstellung, auch Rehiring-Prozess genannt.

Weitsichtige Arbeitgeber halten qualifizierten ehemaligen Mitarbeitern die Möglichkeit offen, in das Unternehmen zurückzukehren. Fachleute bezeichnen diesen Prozess auch als „Rehiring“ oder auch „Boomerang Hiring“, da die ehemaligen Mitarbeiter metaphorisch wie ein Bumerang in das Unternehmen zurückkehren.

Warum das Rehiring momentan stark im Trend ist und was Sie bei dem Wiedereinstellungsprozess berücksichtigen sollten, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Rehiring tipps

Rehiring-Aktueller denn je

Rehiring oder Boomerang Hiring bezeichnet die Praxis, ehemalige Mitarbeiter, die das Unternehmen zuvor verlassen haben, wieder einzustellen. Die Gründe für das Verlassen des Unternehmens können dabei vielfältig sein.

Laut einer Studie von Visier Insights, die sich auf Daten von 15 Millionen Arbeitnehmer stützt, sind die Hauptgründe für das Verlassen des Unternehmens der Wunsch nach neuen Herausforderungen, das Gefühl mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten oder unzureichender Karrierechancen sowie Unzufriedenheit mit dem Gehalt.

Allgemein gilt, dass ein Wechsel des Unternehmens nicht zwangsläufig zu mehr Zufriedenheit im Job führt. Faktoren wie unzureichende Unterstützung beim Einstieg, nicht eingehaltene Versprechen seitens des Arbeitgebers oder Konflikte im Team aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen können dazu führen, dass sich Mitarbeiter nostalgisch an ihren früheren Job zurückerinnern.

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Dies bestätigt auch eine Studie der Königsteiner Gruppe, die zeigt, dass sich 43 % der rund 1.000 Befragten aller Altersgruppen vorstellen können, zu ihrem früheren Arbeitgeber zurückzukehren. Die Studie zeigt auch, dass jedoch nur 5 % der Teilnehmer auch tatsächlich zu ihrem alten Arbeitgeber zurückgekehrt sind. Die Unternehmen schöpfen die Möglichkeit des Rehiring also oft nicht voll aus, obwohl die Recruiting Strategie neben der Stellenbesetzung zahlreiche Vorteile bietet.

Maßnahmen für ein erfolgreiches Rehiring

Für ein erfolgreiches Rehiring gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier wirksame Ansätze für eine effektive Wiedereinstellung dar.

Infografik rehiring

1. Empfehlungsprogramme nutzen:

Führen Sie Mitarbeiterempfehlungsprogramme ein, um ehemalige Mitarbeiter zu ermutigen, auf offene Stellen in Ihrem Unternehmen aufmerksam zu machen. Ehemalige Mitarbeiter kennen das Unternehmen und seine Kultur und können potenzielle Kandidaten schnell identifizieren, was den Einstellungsprozess beschleunigt.

2. Pflege des Alumni-Programms:

Pflegen Sie den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern durch ein Alumni-Programm, das sie über Neuigkeiten und Fortschritte im Unternehmen informiert. Eine solide Beziehung erleichtert potenzielle Rückkehrmöglichkeiten.

Alumni-Veranstaltungen und ein Online-Alumni-Netzwerk helfen, den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern aufrechtzuerhalten. Ein monatlicher Newsletter kann sie über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Ein Mentoring-Programm, bei dem aktuelle Mitarbeiter als Mentoren fungieren, kann die Bindung stärken und die Rückkehrmöglichkeiten verbessern.

3. Strukturierter Offboarding-Prozess:

Die erfolgreiche Wiedereingliederung ehemaliger Mitarbeiter ist eng mit einem gut durchdachten Offboarding-Prozess verbunden. Dieser geht weit über die formale Abwicklung hinaus und umfasst neben den Austausch von Arbeitsmaterialien und die Löschung von Zugangsdaten auch gezielte Gespräche mit HR und Führungskräften. ert. So wird eine positive Trennung gewährleistet, die die Tür für eine mögliche Rückkehr ohne gegenseitige Vorwürfe offen hält.

In einem sogenannten Exit-Interview werden nicht nur die Gründe für das Ausscheiden reflektiert, sondern auch Verbesserungspotenziale für das Unternehmen identifiziert. Wenn ein qualifizierter Mitarbeiter sich für ein Unternehmenswechsel entscheidet, stellt sich allen voran die Frage nach dem Warum. Die Antwort auf diese Frage kann in einem umfassenden und respektvollen Abschlussinterview gefunden werden, vorausgesetzt, beide Seiten verlassen das Unternehmen in Frieden und sind zu einem offenen Gespräch bereit. Konzentrieren Sie sich darauf, konstruktives Feedback zu erhalten und mögliche Verbesserungen zu diskutieren, anstatt Schuldzuweisungen auszutauschen. Ein wertschätzender Umgang im Exit-Interview markiert nicht nur das Ende des Arbeitsverhältnisses, sondern potenziell auch den Beginn eines Rehiring-Prozesses.

4. Talentpools nutzen: 

Bewerbungen, die trotz ihres interessanten Profils für die aktuell ausgeschriebene Stelle nicht berücksichtigt werden konnten, haben dennoch Potenzial. Oft werden sie in Talent-Pools aufgenommen, um für zukünftige Positionen in Betracht gezogen zu werden. Ebenso können Unternehmen ehemalige Mitarbeiter, die das Unternehmen trotz ihrer Kündigung „im Guten“ verlassen haben, in solche Talent-Pools aufnehmen. Dadurch bleiben sie mit dem Unternehmen verbunden und erhalten regelmäßig Informationen über Stellenausschreibungen, Einladungen und Neuigkeiten, die ihre Interessen und Fähigkeiten ansprechen könnten.

Rehiring was ist das

Vorteile eines Rehiring Prozesses

Die Vorteile der Wiedereingliederung liegen auf der Hand: Arbeitgeber kennen die Stärken und Schwächen der Rückkehrer bereits. Gleichzeitig sind die Rückkehrer mit den Arbeitsabläufen und der Unternehmenskultur bestens vertraut. Durch ihre Erfahrungen bei anderen Unternehmen bringen sie oft neue Perspektiven und Ideen mit.

Rehiring, auch Boomerang Hiring genannt, spart Unternehmen Geld, da sie nicht in aufwändige Rekrutierungs- und Auswahlprozesse sowie ein umfangreiches Onboarding investieren müssen. Zudem bestehen bei der Einstellung unbekannter Kandidaten auf Unternehmensseite oftmals Zweifel: Wird die Person die gesteckten Ziele erreichen? Sind die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt? Wie lange wird die Einarbeitung dauern?

Bei ehemaligen Kollegen sind diese Bedenken geringer, da sich beide Parteien gegenseitig bereits gut kennen. Auch können ehemalige Mitarbeiter mitunter dazu beitragen, neue Arbeitskräfte in Ihr Unternehmen mitbringen, die sie von den Vorteilen ihres früheren Arbeitgebers überzeugt haben.

 

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Neben dem bereits genannten bietet das Rehiring zahlreiche weitere Vorteile:

  • Ehemalige Mitarbeiter kennen die Unternehmenskultur und die internen Abläufe.
  • Durch den Wechsel haben sie neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen erworben, die für das Unternehmen wertvoll sind.
  • Die Rückkehr eines Mitarbeiters signalisiert anderen im Unternehmen, dass eine Rückkehr attraktiv ist, was die Abwanderungsbereitschaft verringern kann.
  • Die Wiedereinstellung spart dem Unternehmen Zeit und Geld, da die Einarbeitungszeit kürzer ist und der Mitarbeiter schneller produktiv wird.

Was Sie berücksichtigen sollten

Neben den genannten Vorteilen gibt es jedoch auch einige Anzeichen dafür, dass es besser ist, von einer Wiedereinstellung Abstand zu nehmen:

1.) Spannungen zwischen Unternehmen und Ex Mitarbeiter
Es bestehen Spannungen zwischen den beiden Parteien und die negativen Gefühle gegenüber dem ehemaligen Kollegen können nicht ausgeräumt werden? Wenn Konflikte und Unstimmigkeiten noch vorhanden sind, sollten Sie mit der Wiedereinstellung vorsichtig sein. Ein Rehiring kann in solchen Fällen das gesamte Team belasten.

2.) Unterschiedliche Arbeitsvorstellungen
Möglicherweise hat sich die Situation seit dem Ausscheiden des ehemaligen Mitarbeiters erheblich verändert. Dies könnte bedeuten, dass der ehemalige Mitarbeiter nun andere Erwartungen an einen neuen Arbeitsvertrag und eine andere Vorstellung von der Arbeit hat.

In solchen Fällen wäre es ratsam, erneut zu prüfen, ob die Wiedereinstellung des ehemaligen Kollegen die beste Option ist. Unterschiedliche Arbeitsauffassungen können zu Konflikten führen, die die Effizienz und Harmonie im Team beeinträchtigen. Es ist daher ratsam, vor einem Rehiring eine sorgfältige Analyse durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Erwartungen und Vorstellungen beider Seiten übereinstimmen.

3.) Wenn keine Gleichheit gegeben ist
Im Durchschnitt erhalten Rückkehrer 25 % mehr Gehalt, obwohl ihre Leistung nicht gestiegen ist (Arnold et al., 2020; Visier Insights, 2023). Dies kann bei der bestehenden Belegschaft das Gefühl der Benachteiligung hervorrufen und das Konfliktpotenzial erhöhen.

Es ist wichtig, bei Ex-Mitarbeitern dieselben Standards wie bei anderen Bewerbern anzuwenden. Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, dass bei gleicher Leistung bessere Bedingungen durch eine Wiedereinstellung erreicht werden können. Dies könnte zu Nachahmungseffekten bei anderen Beschäftigten führen.

4.) Veränderte Unternehmensprozesse

Es ist möglich, dass sich das Unternehmen seit der Kündigung verändert hat und neue Prozesse, Verantwortlichkeiten und Systeme eingeführt wurden. Wenn ehemalige Mitarbeiter unflexibel sind und sich nicht an die neuen Gegebenheiten anpassen können, sollte das Unternehmen möglicherweise nach neuen Mitarbeitern suchen.

5) Reflektieren Sie Ihre Intentionen

Es ist wichtig, ehrlich zu prüfen, ob der ehemalige Mitarbeiter wirklich eine Bereicherung für das Unternehmen ist. Manchmal ist es verlockend, auf bereits bekannte Kandidaten zurückzugreifen- auch wenn der beste Kandidat für die Vakanz vielleicht doch woanders zu finden ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich ausreichend Gedanken zu machen und nicht den einfachsten Weg zu wählen.

Rehiring

Fazit

In Zeiten des Fachkräftemangels erweist sich Rehiring als intelligente und zukunftsorientierte Rekrutierungsstrategie. 

Das herkömmliche Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer befindet sich in einem starken Wandel. Ehemalige Mitarbeiter haben nicht nur die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Einschätzungen über verschiedene Plattformen zu teilen, sie entscheiden sich auch flexibler und spontaner für ihren zukünftigen Arbeitgeber. Insbesondere Fach- und Führungskräfte suchen neue berufliche Herausforderungen in spannenden Projekten, die ihre Karriere voranbringen.

Für Unternehmen ist es daher von großer Bedeutung, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die den sozialen Zusammenhalt unter den Mitarbeitern stärkt und so die Wechselbereitschaft minimiert. Dies trägt nicht nur zu einem stärkeren Teamgefühl bei, sondern unterstützt auch langfristig das Rehiring-Programm.

Möchten Sie mehr über die Rehiring-Methode erfahren? Unsere Recruiting-Experten beantworten gerne Ihre Fragen und unterstützen Sie bei der Implementierung neuer Recruiting Strategien!

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Autor
Janik Deimann
Janik Deimann ist Geschäftsführer der Social Recruiting Agentur Leantree aus Hamburg. Die Leantree GmbH hilft Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei qualifizierte Mitarbeiter mittels Social Recruiting zu gewinnen. Mit einer eigenen KI-gestützten Recruiting Methode deckt das Unternehmen über 65% der Gesamtbevölkerung in DACH ab.

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