Rekrutierungsprozess aufsetzen – So geht’s

Inhaltsverzeichnis

Eine Stelle wird ausgeschrieben, Bewerbungen werden gesichtet und nach einem Interview wird entschieden, ob der Bewerber eine Absage oder Zusage erhält. Der Vorgang kommt Ihnen bekannt vor?

Die meisten Bewerbungsprozesse in Unternehmen verlaufen relativ ähnlich. Obwohl dieser Verlauf zunächst simpel und vertraut klingt, müssen dabei jedoch eine Vielzahl von Dingen berücksichtigt werden.

In diesem Beitrag erfahren Sie einige Tipps und Tricks, die Ihren Rekrutierungsprozess optimieren und Ihnen dabei helfen, Fehlbesetzungen und unnötige Kosten zu vermeiden!

Definition Recruiting

Im Personalbereich wird der komplette Bereich der Personalbeschaffung auch als Recruiting bezeichnet. Aufgabe des Recruiting ist es, den benötigten Personalbedarf schnell und kostengünstig zu decken.

Angesichts des derzeit herrschenden Fachkräftemangels wird ein effektives Recruiting immer herausfordernder. Die zunehmenden digitalen Möglichkeiten, wie mitunter das Social Recruiting, sollen dazu beitragen, die Recruiting Prozesse von Unternehmen zu optimieren und attraktiver für Bewerber zu gestalten.

Die drei Schritte im Recruitingprozess

Im Allgemeinen lässt sich der Recruitingprozess in drei verschiedene Phasen unterteilen: 

  • Personalplanung
  • Rekrutierung
  • Auswahlverfahren
 

Im Folgenden stellen wir Ihnen diese Schritte des Bewerbermanagements nochmal genauer vor:

Personalplanung

Bei der Personalplanung handelt sich um einen rein internen Prozess. Die Führungskräfte beraten sich und entscheiden gemeinsam, wie viele offene Stellen sie im Unternehmen haben und welche Qualifikationen und Fähigkeiten entsprechende Kandidaten aufweisen sollten.

Rekrutierung

In den letzten Jahren haben sich eine Vielzahl verschiedener Recruiting-Maßnahmen heraus entwickelt. Unternehmen erreichen neue Mitarbeiter unter anderem durch:

  • Soziale Medien
  • Jobbörsen
  • Karrieremessen
  • Mitarbeiterempfehlungen
  • Karriereseiten
  • Talentpools
 

In diesem Schritt entsteht der erste Kontakt zwischen Kandidat und Unternehmen. Dies kann sowohl aktiv oder passiv erfolgen.

3. Auswahlverfahren

Im letzten Schritt wird entschieden, welcher Kandidat am besten zum Unternehmen passt. Sobald sich die Führungskräfte für einen Kandidaten entschieden haben, bietet die Personalabteilung ihm die offene Stelle an und es kommt zu einem Arbeitsvertrag.

Gestalten Sie einen erfolgreichen Rekrutierungsprozess

Leantree

Ein schneller und erfolgreicher Rekrutierungsprozess ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Im Folgenden nennen wir Ihnen einige Vorteile, die ein optimierter Rekrutierungsprozess mit sich bringt:

Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit

Unbesetzte Stellen führen in der Regel  zu einer erhöhten Arbeitsbelastung des restlichen Teams, was langfristig zu einer allgemeinen Unzufriedenheit führen kann. Durch einen optimierten Rekrutierungsprozess wird die Einstellung neuer Mitarbeiter begünstigt, sodass freie Stellen in Ihrem Unternehmen schneller besetzt werden- dies sorgt nicht nur in Ihrem Team für mehr Zufriedenheit, sondern steigert auch die Produktivität Ihres Betriebs.

Schnelleres Wirtschaftswachstum

Ein Unternehmen ist nur so stark wie seine Mitarbeiter. Wenn Ihr Team unvollständig ist, wirkt sich dies auf Ihren wirtschaftlichen Erfolg aus, Mit jedem Tag, an dem eine Stelle unbesetzt bleibt, verliert Ihr Unternehmen Geld.

Optimaler Rekrutierungsprozess gegen den War for Talents

Qualifizierte Fachkräfte sind in vielen Branchen inzwischen eine Rarität. Um einen Spitzen-Kandidaten an Ihr Unternehmen zu binden, müssen Sie schnell handeln- Top-Talente werden oftmals in nur 10 Tagen abgeworben.

Sicherheit

Mitarbeiter benötigen oftmals Zugriff auf vertrauliche Firmeninformationen, um ihre Arbeit erledigen zu können. Hierzu gehören mitunter Passwörter, Zugriff auf Systeme oder interne Daten

Dies bedeutet: Mit jeder Kündigung entsteht für ein Unternehmen ein gewisses Sicherheitsrisiko.

Umso wichtiger ist es, in einen Recruitingprozess zu investieren. Je erfolgreicher das Recruiting verläuft, desto geringer die Mitarbeiterfluktuation.

Ein optimierter Bewerbungsprozess wirkt sich positiv auf die Candidate Experience aus

Niemand wartet gerne lange auf eine Rückmeldung. In der Regel bevorzugen alle Kandidaten eine schnelle Zu– oder Absage.

Eine schnelle Rückmeldung erhöht nicht nur die Chance auf einen neuen Mitarbeiter, sondern lässt Ihr Unternehmen dabei auch gleichzeitig schnell und organisiert erscheinen.
Lange Antwortzeiten hingegen können sich negativ auf Ihr Arbeitgeber-Image auswirken.

Doch Vorsicht: Eine schnelle Rekrutierung kann gleichzeitig mit einem hohen Risiko verbunden sein.

Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Kandidaten gründlich zu prüfen, bevor Sie ein Jobangebot machen. Die Qualität der Einstellung und die Kosten der Rekrutierung sollten auch bei einem beschleunigten Rekrutierungsprozess im Auge behalten werden!

8 Tipps, die Ihren Recruiting-Prozess optimieren:

Recruitingprozess optimieren

Ein optimaler Rekrutierungsprozess zeichnet sich allen voran durch eine ideale Candidate Experience aus. Wie Ihnen das am besten gelingt, erfahren Sie im Folgenden:

#1 Starten Sie mit Ihrer Arbeitgebermarke

Eine effektive Candidate Experience startet nicht mit der Rekrutierung, sondern beginnt bereits viel früher.

Um eine effektive Candidate Experience zu ermöglichen, brauchen Sie unter anderem:

  • eine attraktive Arbeitgebermarke
  • transparente und positive Unternehmenskultur
  • eine Strategie zur Markenbekanntheit
  • einen positiven Markenwert
 

Wer eine außergewöhnliche Candidate Experience anbietet, steigert die Chance maßgeblich, Top-Talente für sich zu gewinnen.

#2 Beziehen Sie Ihr Team mit ein

Die richtigen Leute kennen die richtigen Leute”-dieser Leitspruch bewahrt auch bei der Mitarbeitersuche an Gültigkeit.

Wenn Mitarbeiter potenzielle Bewerber vorschlagen, kann dies Ihren Rekrutierungsprozess enorm beschleunigen.

Viele Unternehmen setzen daher bereits seit Jahren auf ein sogenanntes Mitarbeiterempfehlungsprogramm und verzeichnen dabei nachweislich schnellere Erfolge beim Recruiting.

Die Angestellten, die einen potentiellen  Kandidaten empfehlen, erhalten in der Regel einen Bonus, wenn die vorgeschlagene Person eingestellt wird.

Es handelt sich somit um eine Win-Win Situation für alle Beteiligten!

#3 Nutzen Sie Social Media

Alle großen Unternehmen verfügen inzwischen über aktive Social-Media-Profile

Wenn richtig angewendet, kann Social Media Ihrem Unternehmen gleich mehrere Vorteile bringen:

Zum einen können Instagram und Co. dazu beitragen, ihre Marke aufzubauen und wachsen zu lassen. Zum anderen stellen soziale Medien zugleich ein praktisches Rekrutierungstool dar, das Ihnen hilft, Ihren Talentpool zu erweitern.

Dieser Trend ist auch bekannt unter dem Begriff Social-Media-Recruiting, welches im digitalen Zeitalter immer mehr an Bedeutung gewinnt. Viele Arbeitnehmer berichten, durch soziale Netzwerke und Karriereseiten auf Stellenausschreibungen aufmerksam geworden zu sein.

Viele User bewerben sich noch nicht mal selbst, sondern teilen die Anzeige mit potentiell interessierten Freunden und Bekannten. 

Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, durch Social Media genau die passenden Kandidaten zu erreichen- und dies ohne zusätzliche Kosten oder Zeitaufwand.

#4 Vereinfachen Sie den Bewerbungsprozess

In den letzten Jahren gingen viele Unternehmen dazu über, ihr Bewerbungsverfahren zu vereinfachen.

Verwenden auch Sie einfache Formulare und geben Sie Ihren Kandidaten die Möglichkeit, ihre Bewerbungen online hochzuladen.

Auf diese Weise verbessern Sie die Candidate Experience und signalisieren zugleich, dass Sie ein moderner Arbeitgeber sind!

#5 Optimieren Sie das Format Ihrer Stellenanzeige!

Gute Stellenanzeigen zeichnen sich in der Regel durch ihre Simplizität aus.
Verwenden Sie daher einfache Jobbezeichnungen und eine klare Sprache.

Undefinierbare Jobumschreibungen wie “Rockstars” oder “Meister des Chaos” können missverstanden oder verwirrend sein und sollten daher im besten Fall vermieden werden.

Des Weiteren ist es in Stellenanzeigen wichtig, Ihr Unternehmen auf überzeugende Art und Weise zu präsentieren. 

Überlegen Sie sich im Vorfeld: Was hebt Ihr Unternehmen von Konkurrenten ab? Was können Sie Ihren Mitarbeitern bieten?

Auch empfiehlt es sich, nicht mehr als sechs Must-Have Eigenschaften in der Stellenbeschreibung anzugeben. Nice-To-Have Attribute können im besten Fall auch gänzlich weggelassen werden.

Grund: Verschiedene Studien belegen, dass Frauen sich oftmals erst dann auf eine freie Stelle belegen, wenn sie alle angegebenen Kriterien auch erfüllen- auch wenn dies oftmals gar nicht notwendig ist. Männer hingegen bewerben sich bereits bei 60 Prozent Übereinstimmung.

#6 Nutzen Sie Bewerbermanagementsysteme!

Ein Bewerbermanagement System (kurz auch ATS “Applicant Tracking System”) trägt maßgeblich dazu bei, Ihren Rekrutierungsprozess zu optimieren.

Mit einem ATS-System haben Sie einen umfassenden Überblick über den Bewerbungsstatus aller Kandidaten. Auch hilft ein Bewerbermanagementsystem, die Effizienz und den Erfolg Ihrer eingesetzten Recruiting-Kanäle mittels verschiedener Kennzahlen zu analysieren. 

#7 Befragen Sie Ihre Kandidaten nach Ihrer Candidate-Experience

Es kann für ein Unternehmen bereits hilfreich sein, wenn Sie sich zu Ihrem Rekrutierungsprozess Feedback von Ihren Bewerbern einholen.

Kandidaten haben eine andere Sicht auf die Bewerbungsprozesse und können somit auf Schwachpunkte hinweisen, die Arbeitgebern möglicherweise nicht aufgefallen wären.

Wichtig: Befragen Sie möglichst alle Kandidaten- sowohl erfolgreiche als auch von Ihnen abgelehnte Kandidaten zu ihren Erfahrungen.

#8 Stellen Sie transparente und faire Interviewfragen

Ziel eines Jobinterviews ist es, die potentiellen Mitarbeiter kennenzulernen und das Beste aus den Bewerbern hervorzuholen.

Oftmals neigen Arbeitgeber jedoch dazu, Ihre Bewerber mit kniffligen Fragen zu stressen und ihre Nerven auf die Probe zu stellen.

Moderne Unternehmen informieren ihre Kandidaten inzwischen im Voraus über den Ablauf des Bewerbungsprozesses. Auf diese Weise haben die Bewerber die Möglichkeit, sich auf das Gespräch vorzubereiten:

  • Mit wem führen die Bewerber das Gespräch?
  • Wie ist das Auswahlverfahren aufgebaut?
  • Mit welchen Fragen sollten die Kandidaten rechnen?
 

Indem Sie Ihr Interview klar und transparent gestalten, verbessern Sie nicht nur die Candidate Experience- auch Sie als Arbeitgeber profitieren von selbstsicheren Kandidaten.

Wichtig: Um einen fairen Rekrutierungsprozess zu gewährleisten, sollten die Fragen im Jobinterview möglichst standardisiert sein, sodass alle die gleichen Chancen erhalten. 

Wie kann ein optimiertes Jobinterview aufgebaut werden?

Im Folgenden stellen wir Ihnen gängige Möglichkeiten zu einem Bewerbungsgespräch vor.

1.) Einführung

Es ist üblich, den Bewerbern theoretisches Wissen über die Branche und das Unternehmen vermitteln zu lassen. Hier wird meist sehr schnell deutlich, welcher Kandidat sich im Vorfeld über das Unternehmen informiert hat und wer vielmehr halbherzig dabei ist.

2.) Prüfen der Kommunikationsfähigkeiten

Je nach Branche kann es von großer Bedeutung sein, Kommunikationsfähigkeiten zu besitzen. Interviewer können die kommunikativen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter prüfen, indem sie sie unter anderem bitten, über ihre Hobbys oder Interessen zu sprechen.

3.) Führen Sie praktische Tests durch

Mit praktischen Tests können die Bewerber ihre Kompetenzen und Fähigkeiten unter Beweis stellen, die für die offene Position von Bedeutung sind.

4.) (Rollen-) Spiele zur Prüfung der Sozialkompetenz

Viele große Unternehmen führen nach wie vor gerne Spiele und praktische Übungen durch, um die interaktiven Fähigkeiten und Sozialkompetenzen eines Bewerbers zu prüfen. Auf diese Weise wollen Arbeitgeber abschätzen, ob ein Kandidat in die Unternehmenskultur passt.

3 Gründe, weshalb Sie einen Talentpool brauchen

Auch in Zeiten des Fachkräftemangels kommt es manchmal zur folgenden Situation:

Man trifft den idealen Kandidaten, der mit seinem Profil perfekt in Ihr Unternehmen und die ausgeschriebene Stellenbeschreibung passt. Das Problem- Sie haben keine offene Stelle für Ihn frei. Die geschieht zum Beispiel wenn nur eine Stelle zu besetzen ist, für die jedoch mehrere Bewerber geeignet sind.

Was kann man in solch einem Fall tun?

Wir raten Ihnen: Lassen Sie die idealen Bewerber nicht gehen! Bauen Sie stattdessen einen Talentpool auf, auf denen Sie bei Bedarf zugreifen können.

Ein Talentpool kann dabei aus bisherigen Bewerbern, ehemaligen Angestellten, Praktikanten oder auch passiven Kandidaten bestehen.

Mit einem gut ausgebauten Talentpool hat Ihr Unternehmen folgende Vorteile:

1.) Beschleunigter Bewerbungsprozess

Durch einen Talentpool können Sie sich das mühselige Sichten zahlreicher Bewerbungen sparen- stattdessen fragen Sie gezielt bereits bekannte Personen, ob die offene Stelle für sie infrage kommen würde.

2.) Positive Antwortrate

In der Regel lassen sich nur diejenigen Bewerber in einen Talentpool eintragen, die selbst Interesse an dem Unternehmen haben. 

Die Folge: Im Talentpool ist die Chance für eine Jobzusage deutlich höher- für beide Seiten!

3.) Höhere Mitarbeiterbindung

Indem Sie Bewerber einstellen, die schon länger im persönlichen Austausch zu Ihrem Unternehmen stehen, steigt die Mitarbeiterbindung. Dies kann auch positive Auswirkungen auf Ihr Arbeitsklima mit sich bringen.

Fazit

Um Ihr Unternehmen für den War for Talents gut vorzubereiten und den Fachkräftemangel entgegenzuwirken , sollten Sie nicht zu lange warten.

Ein optimierter Rekrutierungsprozess zeichnet sich maßgeblich durch eine erhöhte Transparenz, hohe Reichweite, eine verbesserte Candidate-Experience und moderne Kommunikation aus.

Ob Gehaltsangaben, Benefits oder Unternehmenskultur  allgemein gilt: Je offener Sie von Beginn an sind, desto authentischer wirken Sie auf Ihre Bewerber.

Mit den oben genannten Tipps kann Ihr Recruitingprozess an Qualität dazu gewinnen- dies führt nicht nur zu einem größeren Erfolg beim Einstellungsverfahren, sondern hebt Ihr Unternehmen zugleich von anderen Konkurrenten ab!

Noch unschlüssig? Überzeugen Sie sich von unserer Recruiting Strategie!

Lassen Sie sich kostenfrei und unverbindlich von unseren Experten beraten, um sich über Social Media Recruiting und Employer Branding zu informieren. Gerne können Sie uns auch im Herzen von Hamburg persönlich besuchen.
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Autor
Janik Deimann
Janik Deimann ist Geschäftsführer der Social Recruiting Agentur Leantree aus Hamburg. Die Leantree GmbH hilft Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei qualifizierte Mitarbeiter mittels Social Recruiting zu gewinnen. Mit einer eigenen KI-gestützten Recruiting Methode deckt das Unternehmen über 65% der Gesamtbevölkerung in DACH ab.

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