Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen allgegenwärtig. Um sich im „War for Talents“ behaupten zu können, sind Recruiter immer mehr zu Kreativität bei der Personalbeschaffung gefordert.
Bei der Suche nach potentiellen Bewerber setzen dabei immer mehr Unternehmen auf das Online-Recruiting.
Um die Digital Natives zu erreichen, ist es sinnvoll sie dort aufzuspüren, wo man sie findet: Im Internet.
Ob Social Recruiting oder Active Sourcing: Beim sogenannten Online Recruiting (oder auch E-Recruiting) wird der Rekrutierungsprozess überwiegend online durchgeführt.
Im folgenden Beitrag erklären wir Ihnen, welchen Nutzen die digitale Personalgewinnung hat, wie Sie Ihre Candidate Experience verbessern können und welche Tools und Methoden zur Optimierung Ihres Recruitingprozess beitragen!
Noch unschlüssig? Überzeugen Sie sich von unserer Recruiting Strategie!
Was ist Online-Recruiting?
Beim Online-Recruiting bezieht sich der Prozess der Personalsuche auf den digitalen Raum. Dies schließt zum einen die Veröffentlichung von Stellenanzeigen im World Wide Web mit ein, zum anderen aber auch jegliche weitere digital unterstützte Prozesse, die zur Personalbeschaffung beitragen.
Hierzu zählen mitunter das Employer Branding, Social Media Recruiting, Entwicklung von Apps, Online Bewerbungsgespräche sowie digitale Bewerbermanagementsysteme, die das Online-Recruiting intern unterstützen.
Beim E-Recruiting geht es vielmehr um den gesamten Bewerbungsprozess sowie das vollumfängliche Candidate Management.
Digitales Recruiting beginnt mit der Stellenanzeige und endet erst mit der Anstellung eines neuen Mitarbeiters.
Warum das E-Recruiting für Unternehmen immer bedeutender wird
Digitale Medien werden nicht nur in unserem Privatleben, sondern auch im Unternehmen immer wichtiger. Eine Datenerhebung, die von Statista veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass bereits im Jahr 2019 rund zwei Drittel aller Neueinstellungen durch Online–Jobbörsen oder Karrierewebseiten zustande gekommen sind- Tendenz steigend.
Des Weiteren wird ersichtlich, dass Print Medien als Recruiting-Kanal inzwischen nur noch in den seltensten Fällen zum gewünschten Erfolg führen. So wurden im Jahr 2019 nur 2,9% aller Neueinstellungen über Zeitung und Co. gefunden.
Der Einfluss von Mitarbeiterempfehlungen über Online–Bewertungsplattformen wie Kununu und Co. gewinnt wiederum stetig an Einfluss.
Auch das eigene Karrierenetzwerk auf LinkedIn oder Xing sollte von Unternehmen gut gepflegt werden.
Es ist anzunehmen, dass es sich bei der Online Bewerbung um einen Aufwärtstrend handelt und der Einfluss von Online-Plattformen und Karrierewebseiten auch in Zukunft eine zunehmende Rolle spielen wird.
Auch der demographische Wandel hat Einfluss auf den Trend zum Online-Recruiting. Die Generation der Baby-Boomer verabschiedet sich langsam in den Ruhestand und Gen Z steht schon in den Startlöchern.
Die junge Generation verbringt den Großteil ihrer Freizeit online- wieso also nicht auch den Bewerbungsprozess digital gestalten?
Möglichkeiten von E-Recruiting
Online-Recruiting umfasst alle Recruiting-Maßnahmen, die im digitalen Raum stattfinden. Doch was bedeutet dies im Konkreten?
Neben dem Schalten von Stellenanzeigen bietet das Online-Recruiting eine Vielzahl verschiedener Projekte und Tools, um die offenen Stellen Ihres Unternehmens zu besetzen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die zentralsten Möglichkeiten vor, die Sie mit Online-Recruiting durchführen können:
1.) Veröffentlichung von Stellenanzeigen
Die Stellenanzeige gilt als eines der zentralsten Aspekte bei der Suche nach neuen Mitarbeitern. Doch nicht nur die Gestaltung Ihrer Stellenanzeige hat Einfluss auf Ihren Erfolg bei der Personalsuche, sondern auch die Frage, wo Sie Ihre Anzeige veröffentlichen.
Eine Umfrage aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass rund 40 Prozent aller deutschen Jobsuchenden auf einer Online-Stellenbörse gestartet sind.
2.) Mehr Reichweite
Mit Online-Recruiting haben Sie auch die Möglichkeit, die Reichweite Ihres Unternehmens und Ihrer Stellenanzeigen zu erweitern und den Rekrutierungsprozess auf diese Weise noch effektiver zu gestalten.
3.) Active Sourcing
In Zeiten des Fachkräftemangels reicht es für Betriebe oftmals nicht aus, eine Stellenanzeige zu veröffentlichen und darauf zu warten, dass sich qualifizierte Kandidaten melden.
Vor allem in gefragten Branchen ist es ratsam, aktiv auf potenziell passende Kandidaten zuzugeben und diese von Ihrem Jobangebot zu überzeugen. Diese Methode wird auch als Active Sourcing bezeichnet.
Karrierenetzwerke wie LinkedIn und Xing eignen sich für Active Sourcing hervorragend– hier finden Sie zahlreiche Fachpersonen, die Sie unkompliziert kontaktieren können.
Online Recruiting ermöglicht es Ihnen demnach nicht nur, die Suche nach potenziellen Kandidaten effektiver zu gestalten, sondern mit der Hilfe von sozialen Netzwerken wird es Ihnen auch leichter gemacht, mit Interessenten bereits frühzeitig in Kontakt zu kommen.
4.) Vereinfachte Kommunikation während des Bewerbungsprozess
E-Recruiting ist nicht nur für die Suche nach geeigneten Kandidaten nützlich. Auch in der Bewerbungsphase können Sie von der digitalen Kommunikation profitieren.
Der Austausch mit den Bewerbern durch Messenger und Mail funktioniert deutlich effizienter und schneller, als dies über Post möglich wäre.
Tipp: Setzen Sie ein Chatbot ein, der die häufig gestellten Fragen der Kandidaten so schnell wie möglich beantwortet.
Auf diese Weise sparen Sie personelle Ressourcen und können sicher sein, dass Ihre Kandidaten auch Antworten erhalten, wenn gerade kein Personaler im Büro ist.
Eine schnelle und aufschlussreiche Antwort hat positive Auswirkungen auf die Candidate Experience Ihrer potenziellen Kandidaten
Durch unterstützende Tools wie digitale Bewerbermanagementsysteme haben Sie des Weiteren die Möglichkeit, sich im Hiring-Team mittels Kommentarfunktion über die potentiellen Kandidaten auszutauschen und eure Kalender zu synchronisieren, um anstehende Termine schnell festzulegen.
5.) Verbesserte Candidate Experience
Eine direkte und schnelle Kommunikation im Bewerbungsprozess sorgt dafür, dass sich die Candidate Experience der Bewerber nachhaltig verbessert.
Neben der vereinfachten Kommunikation gibt es auch weitere Maßnahmen im Online-Recruiting, die den Bewerbungsprozess für Ihre Kandidaten angenehmer gestalten lassen.
Kleines Beispiel: Nutzen Sie Online-Bewerbungsformulare. Diese Formulare können verschiedene Fragen beinhalten- im Gegenzug dazu können die Bewerber auf ein Anschreiben verzichten. Ihre Kandidaten sparen sich die Zeit und Sie erfahren alles Wichtige, was für Sie tatsächlich Relevanz hat.
6.) Datenanalyse und Optimierung der Prozesse durch Online-Recruiting
Durch die Nutzung von digitalen Tools und Programmen haben Sie die Möglichkeit, den gesamten Recruiting-Prozess zu überwachen und auf diese Weise langfristig zu optimieren.
Dies funktioniert wie folgt: Mit speziellen digitalen Tools können alle relevanten Daten zum Recruiting-Prozess erfasst werden. Hierzu können unter anderem Recruiting-Kennzahlen wie “Time-to-Hire” oder auch “Cost-per-Hire” überwacht werden.
Durch die Datenanalyse können Sie demnach Ihren eigenen Recruiting-Prozess analysieren und somit das Verhalten und die Interessen Ihrer Bewerber besser verstehen.
Mit dieser Wissensgrundlage lassen sich Zukunftsprognosen treffen und Ihr E-Recruiting somit immer effektiver gestalten.
Diese zeigen Ihnen auf, welche Vorgehensweise beim Recruiting für Sie am effektivsten ist, um Ihre Zielgruppe zu erreichen.
Welche Kanäle eignen sich für E-Recruiting?
Das Online-Recruiting wird in Zukunft immer relevanter bei der Jobsuche- in den letzten Jahren haben sich bereits zahlreiche Kanäle herausgebildet, die für Ihr E-Recruiting infrage kommen:
Online-Jobbörse
Jobbörsen-Websiten gehören zu den zentralsten Bestandteilen des Online-Recruitings.
Doch beachten Sie: Nicht jede Jobbörse ist die richtige Plattform für Ihre Stellenanzeige! Neben den bekannten, allgemeinen Jobportalen haben sich in den letzten Jahren auch eine Vielzahl kleiner Nischen–Jobbörsen etabliert.
Je nachdem, welche Stelle Sie zu besetzen haben, kann ein spezialisiertes Jobportal eventuell die bessere Wahl für Sie sein.
Suchmaschinen und Google for Jobs
Neben den klassischen Jobbörsen haben sich in der Vergangenheit auch sogenannte Jobsuchmaschinen etabliert.
Das funktioniert wie folgt: Die Jobsuchenden suchen nach Begriffen und finden auf diese Weise die Stellenanzeigen, die am besten zu den genannten Keywords passen.
Der Nachteil dieser Methode: Bei der Jobsuchmaschine ist man darauf angewiesen, dass die Suchmaschine Ihre Stellenanzeige zu allen potentiellen passenden Suchbegriffen findet und den Interessenten aufzeigt.
Wer also erfolgreich mit der Methode sein will, sollte in seiner Stellenanzeige Begriffe nutzen, nach denen oft gesucht wird.
Die meistgenutzte Jobsuchmaschine ist dabei “Google for Jobs”. Wenn Kandidaten über Google beispielsweise nach “Sales Jobs” googlen, zeigt ihnen die Suchmaschine nicht nur alle Jobportale an, auf denen sie fündig werden könnten, sondern es werden auch gezielte Stellenanzeigen verlinkt, die zu der Anfrage passen.
Karriereseite
Karriereseiten sind neben Jobportalen essentiell für ein effektives E-Recruiting.
Gut geführte Karriereseiten informieren potenzielle Bewerber nicht nur über aktuelle Jobausschreibungen , sondern geben zugleich auch Einblicke über die Arbeitsorganisation und die Unternehmenskultur des Betriebs.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Arbeitgeber die Karriere Website stets up-to-date halten und authentisch mit Ihrem Employer Branding in Verbindung verbringt.
Social Media Kanäle
Social Media nimmt nicht nur in unserem Privatleben eine immer größere Rolle ein. Auch nutzen immer mehr Unternehmen Werbeanzeigen auf Instagram und Co., um ihre Stellenanzeigen zu verbreiten.
Social Media Recruiting zeichnet sich allen voran durch seine Vielseitigkeit aus. So wirkt sich ein spannendes Unternehmensprofil positiv auf Ihr Employer Branding aus- zum anderen kann ein Social Media Account auch für Active Sourcing erfolgreich eingesetzt werden.
Auch ist es mittels von sozialen Netzwerken möglich, gezielte Recruiting-Kampagnen zu starten, die Ihrer potenziellen Zielgruppe auf Instagram und Co. gezielt angezeigt werden.
Welche Online-Recruiting Tools gibt es?
Wenn man nach Anwendungsmöglichkeiten für sein E-Recruiting sucht, kann man bei der Vielzahl an Möglichkeiten leicht den Überblick verlieren.
Digitale Tools gelten als wahre Zeitersparnisse beim E-Recruiting. Sie helfen dabei, die einzelnen Recruiting-Kanäle zu betreuen und können zur Automatisierung und Optimierung des Bewerbungsprozess beitragen.
Wenn man nach möglichen Tools und Anwendungsmöglichkeiten für sein Online-Recruiting sucht, kann man bei der Vielzahl an Möglichkeiten leicht den Überblick verlieren.
Wir haben daher für Sie die wichtigsten E-Recruiting Tools zusammengefasst, die Ihnen die Suche nach dem richtigen Mitarbeiter vereinfachen werden:
Bewerbermanagementsystem
Ein effektives Bewerbermanagementsystem als als zentraler Bestandteil des Online-Recruitings.
Mit einem Bewerbermanagementsystem (abgekürzt auch BMS) ist es möglich, alle offenen Bewerbungen an einem zentralen Ort zu verwalten.
Auch ist es möglich, mit einer leistungsstarken HR Software direkt mit Bewerbern und Recruiting-Kollegen zu kommunizieren und Termine auszumachen, so die SAP Beratung beratungscontor AG.
Die meisten Systeme für Bewerbermanagement tragen heutzutage auch bei der Erfassung und Auswertung von Daten bei, die beim E-Recruiting entstehen.
Recruiting Dashboard
Mit Hilfe eines Recruiting-Dashboards lassen sich jegliche Entwicklungen Ihrer Recruiting Strategie mittels Diagrammen und Grafiken darstellen.
Durch ein übersichtliches Recruiting–Dashboard haben Sie somit die Möglichkeit, die Entwicklungen Ihres E-Recruiting Prozesses stets im Blick und können auch rechtzeitig gezielte Gegenmaßnahmen einleiten, wenn Ihnen die Entwicklung nicht gefällt.
Somit gilt, dass das Recruiting Tool für Ihr internes Reporting sehr hilfreich sein kann. Die verschiedenen Statistiken können dazu eingesetzt werden, Ihren Kollegen aufzeigen, welche Erfolge Sie bisher mit dem Online-Recruiting erzielen konnten.
Was Sie beim Online-Recruiting beachten sollten:
E-Recruiting bietet Ihnen viele Möglichkeiten, Ihren Recruiting-Prozess zu optimieren und offene Stellen in Ihrem Unternehmen schneller zu besetzen.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Aspekte, die bei der Nutzung von digitalen Tools beachtet werden sollten. Im Folgenden haben wir die zentralsten Punkte für Sie zusammengefasst:
1.) Datenschutz
Unabhängig davon, von welchem E-Recruiting Tool Sie letztendlich Gebrauch machen: Sie sollten im Vorfeld unbedingt darauf achten, dass Sie sich an den Ansprüchen der Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) orientieren.
Wenn es bei der Nutzung zu Datenschutzverstößen kommen sollte, könnten sich Bewerber an die zuständige Aufsichtsbehörde wenden.
2.) Notwendigkeit der persönlichen Kontakte
Bewusst eingesetzt können digitale Tools einen wahren Mehrwert erzeugen.
Doch Vorsicht: Achten Sie darauf, dass der zwischenmenschliche Austausch mit Ihren Kandidaten nicht zu kurz kommt.
Auch gilt, dass neben Reports und KI-Kennzahlen nicht die eigene subjektive Wahrnehmung verloren gehen darf.
3.) Achten Sie auf Ihr Recruiting Budget
Richtig angewendet, können Sie mit Online Recruiting die Kosten Ihrer HR-Abteilung senken. Multiposting und Co. ermöglichen es Ihnen, Ihre Stellenanzeige zu besonders attraktiven Konditionen zu veröffentlichen.
Wir empfehlen Ihnen daher, einen genauen Budgetplan zu erstellen, um Ihre Kosten stets im Auge zu behalten.
Fazit: Die Zukunft des Recruitings ist online
Die Digitalisierung wird in Zukunft eine immer größere Rolle bei der Personalbeschaffung einnehmen.
Wenn auch Sie zukünftig die Top-Talente für Ihre offenen Stellen begeistern möchten, kommen Sie langfristig nicht um das Online-Recruiting herum.
Wir empfehlen Ihnen daher, sich im Vorfeld gründlich zu informieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
Durch die verschiedenen Recruiting–Tools ist es Ihnen möglich, den Erfolg Ihrer getroffenen Maßnahmen zu überprüfen und entsprechend zu adaptieren.
Wenn Sie Spaß an neuen Projekten haben und gerne Up-to-date bleiben, können Sie mit dem E-Recruiting große Erfolge erzielen!