Derzeit sehen sich viele Unternehmen mit Herausforderungen bei der Rekrutierung geeigneter Talente konfrontiert. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von begrenzten Ressourcen im HR-Bereich bis hin zum Fachkräftemangel.
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Während die Arbeitslosenquote in den Anfang 2000er Jahren noch bei über 10 Prozent lag, betrug diese im Jahr 2022 nur noch knapp 5 Prozent.
Heutige Fachkräfte können sich oftmals aussuchen, in welchem Betrieb sie tätig sein wollen. Viele Kandidaten sind im Bewerbungsprozess deutlich anspruchsvoller als noch vor wenigen Jahren.
Für Unternehmen bedeutet dies vor allem eines: Eine professionelle Recruiting Strategie war noch nie so entscheidend wie momentan.
In diesem Artikel erfahren Sie, was unter einer Recruiting-Strategie zu verstehen ist, warum dies so wichtig ist und wie Sie binnen kürzester Zeit einen geeigneten Plan entwerfen.
Was ist eine Recruiting Strategie?
Unter einer Recruiting Strategie versteht man ein Konzept, welches dazu beiträgt, offene Stellen im Unternehmen mit passenden Kandidaten zu besetzen.
Eine Recruiting-Strategie beantwortet generell vier grundlegende Fragen:
- Welche Position gilt es neu zu besetzen?
- Wie können wir dies effizient erreichen?
- Welche Abteilungen sind am Recruiting-Prozess beteiligt?
- Zu welchem Zeitraum soll die offene Stelle besetzt werden?
Warum Ihr Unternehmen eine Recruiting-Strategie braucht
Die Folge: Sobald die personellen Ressourcen fehlen, wird ein Unternehmen ausgebremst und kann nicht weiter wachsen. Hiervon sind vor allem mittelständische Unternehmen stark betroffen.
Mit einer geschickten Recruiting Strategie können Sie diesen Zustand beseitigen, indem Sie flexibel auf die veränderten Umstände reagieren und Ihre Pläne, Maßnahmen und Prozesse schnell anpassen können.
Auf diese Weise blicken Sie neuen Herausforderungen bestens vorbereitet entgegen.
Wie Sie eine erfolgreiche Recruiting-Strategie entwickeln
1) Verbinden Sie Ihre Recruiting-Ziele mit Ihren Unternehmenszielen
Wenn Sie Personal Recruiting betreiben, sollten Sie im Vorfeld stets Ihre Unternehmensziele mit in der Entscheidung berücksichtigen. Wo finden Sie Talente, die Sie bei Ihren Unternehmenszielen unterstützen können?
Kleines Beispiel hierfür:
Wenn Sie mehr für Ihre Online-Präsenz tun möchten, kann es sinnvoll sein, einen Social-Media Manager zu beauftragen.
Wenn Sie wiederum Ihr Produkt an mehr Kunden bringen möchten, dann sind mehr Mitarbeiter im Vertriebsbereich notwendig.
Überprüfen Sie die verschiedenen Abteilungen Ihres Unternehmens. Wo herrscht Personalmangel? Welche Bereiche werden in Zukunft weiter wachsen? Entwickeln Sie ein Kompetenzmodell, um sich einen genauen Überblick zu verschaffen.
2) Überprüfen Sie den Erfolg Ihrer bisherigen Maßnahmen
Manchmal kann es sinnvoll sein, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen um aus alten Handlungsfehlern zu lernen.
Vergleichen Sie Ihren Ist-Zustand des Unternehmens mit Ihrem Ziel-Zustand und überprüfen Sie, welche Prozesse und Tools optimiert werden müssen, um Ihre Bestrebungen effizient zu erreichen.
Welcher Kanal ist der Richtige für Ihr Recruiting?
Ob klassische Jobportale, Zeitungsannoncen oder Social Media: In den letzten Jahren haben sich eine Vielzahl verschiedener Recruiting-Kanäle herausgebildet. Viele Unternehmen stehen dabei vor der Qual der Wahl. Doch Vorsicht: Nicht jeder Kanal funktioniert für Ihr Unternehmen!
Unser Tipp zur richtigen Kanal-Wahl:
Erstellen Sie eine Analyse, in der Sie pro Recruiting-Kanal und Bewerbungsschritt auflisten, wie viele Kandidaten in die nächste Recruiting-Phase weiterkommen.
Beobachten Sie: Aus welchem Kanal resultieren die meisten und vielversprechendsten Bewerbungen?
3) Entschlacken Sie Ihre Recruiting-Prozesse
Fehlerhafte und überladene Prozesse in HR-Abteilungen zeichnen sich oftmals durch eine Flut von E-Mails, Papierchaos und lange Rückmeldezeiten aus.
Dieser Zustand kann die Effektivität des gesamten Recruiting-Prozesses beeinträchtigen und dazu führen, dass die angestrebten Ziele nicht erreicht werden.
Vor allem die Dauer zwischen Bewerbung und Angebot kann den Recruiting Erfolg stark beeinflussen.
Kleines Beispiel: Wenn der Zeitraum zwischen Bewerbung und Rückmeldung zu lang ist und Bewerber aufgrund dessen zu lange auf Interviews warten müssen, hält dies den gesamten Rekrutierungsprozess auf.
Eine mögliche Folge: In der Zwischenzeit könnten sich interessierte Bewerber bei der Konkurrenz bewerben und ihren Arbeitsvertrag schneller woanders abschließen.
- Haben alle Stakeholder im Prozess erfolgreich mitgewirkt?
- Wie lange dauern die einzelnen Warteschleifen an?
- Welche Prozessschritte können optimiert werden?
- Lassen sich Schritte im Bewerbungsprozess einsparen?
- Welches Feedback zum Rekrutierungsprozess erhalten Sie von den Bewerbern?
4) Erstellen Sie vorab eine Candidate Personas Ihrer Zielgruppe
Es ist ratsam, sich vor dem Recruiting Prozess genau zu überlegen, welche Bedürfnisse und Anforderungen Ihre Zielgruppe aufweist. Über welchen Recruiting-Kanal können Sie Ihre Top-Talente am besten erreichen? Welche beruflichen Ziele verfolgt Ihre Zielgruppe?
Zunächst einmal gilt: Sie müssen nicht für jede einzelne offene Position Ihres Unternehmens vorab eine Personas erstellen. Konzentrieren Sie sich bei der Erstellung des Profils lieber auf die einzelnen Abteilungen- auf diese Weise vermeiden Sie eine undurchschaubare Informationsflut.
5) Entscheiden Sie sich für Ihre Recruiting-Maßnahme
Im Anschluss an die Erstellung der Candidate Persona entscheiden Sie sich für eine Plattform- und Recruiting Strategie, über die Sie Ihre potenziellen Kandidaten erreichen möchten.
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über verschiedene Plattformen und Strategien, die sich für die Schaltung von Stellenanzeigen eignen.
Jobbörsen
Zu den klassischen Jobbörsen gehörten Indeed, Stepstone und Co. Auf diesen Plattformen können Sie Stellenanzeigen für Ihre offenen Stellen erstellen, auf die allen voran aktiv suchende Bewerber aufmerksam werden.
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass circa 30 Prozent der Stellenanzeigen gar nicht erst von den richtigen Kandidaten gefunden werden. Wenn Sie einen falschen Jobtitel verwenden, können Sie Ihre Zielgruppe somit nicht erreichen und Ihr Rekrutierungsprozess stagniert.
Internes Recruiting und Mitarbeiterempfehlungen
Gibt es an Ihrem Arbeitsplatz jemanden, der sich umorientieren möchte und auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist? Es kann sich lohnen, die offene Stelle zunächst intern mit bereits bestehenden Mitarbeitern zu besetzen.
Auch ist es denkbar, dass Mitarbeiter aus ihren eigenen Netzwerken Kontakte abwerben und diese für eine konkrete Stelle in Ihrem Unternehmen empfehlen.
Active Sourcing
Anders als bei Jobbörsen und klassischen Stellenanzeigen gehen Sie als Unternehmen beim Active Sourcing direkt auf Top-Talente zu. In der Regel geschieht dies über Karriereplattformen wie LinkedIn oder Xing. Auf diese Weise werden nicht nur aktiv suchende Bewerber auf Ihre offene Stelle aufmerksam, sondern auch passive Kandidaten.
Karriereseite
Mittelständische und große Unternehmen profitieren heutzutage von einer Unternehmens-Karriereseite. Eine Karriereseite fungiert als Aushängeschild für Ihr Unternehmen. Hier werden nicht nur offene Stellen veröffentlicht, sondern auch Ihr Unternehmen und Ihr Team in verschiedenen Blogposts vorgestellt.
Employer Branding
Ein gutes Marketing macht Sie nicht nur für Ihre Kundschaft attraktiv. Ein erfolgreiches Employer Marketing kann auch für potentielle Kandidaten und Bewerber sehr ansprechend wirken.
Wenn Sie sich in Social Media und Co. als guter Arbeitgeber präsentieren, dann kann dies sowohl aktiv suchende als auch passive Interessenten von Ihrem Unternehmen überzeugen.
Social Media Recruiting
Eine gute Social Media Präsenz ist das A und O für eine erfolgreiche Recruiting Strategie. Ob Active Sourcing, bezahlte Werbeanzeigen, Employer Branding oder Performance Marketing- all dies ist ohne Social Media Recruiting nicht möglich.
Recruiting Events
Job- und Karrieremessen eignen sich hervorragend, um potentielle Interessenten im direkten Kontakt von Ihrem Unternehmen zu überzeugen. Durch persönlichen Kontakt profitieren sowohl Sie als Arbeitgeber als auch die Bewerber.
Talent Pools:
In Unternehmen kommt es häufig vor, dass Kandidaten oder ehemalige Praktikanten vom Profil her überzeugen, jedoch für keine offene Stelle geeignet sind. Für solche Fälle eignet sich die Anschaffung eines Talent Pools.
In einem Talent Pool werden alle Informationen von potentiell passenden Kandidaten gespeichert, sodass Sie bei Bedarf mit den Interessenten schnell in Kontakt treten können.
Noch unschlüssig? Überzeugen Sie sich von unserer Recruiting Strategie!
6) Beziehen Sie alle wichtigen Stakeholder mit ein
Grundlegend gilt: Recruiting ist Teamarbeit. Wenn es um die Besetzung offener Stellen geht, ist es wichtig, dass sowohl das Recruiting-Team als auch die Leitungen und entsprechenden Fachabteilungen aktiv bei der Entscheidung eingebunden werden.
Nachdem die Recruiting Strategie festgelegt wurden, sollten alle Beteiligten rechtzeitig über weitere Schritte informiert werden.
Wichtig ist, dass Sie im Vorfeld folgende Fragen besprechen:
Wir empfehlen Ihnen, in regelmäßigen Abständen einen Blick auf Ihre Daten zu werfen. Wie ist Ihr Recruiting-Team aufgestellt? Werden alle vorgenommenen Ziele erreicht? Wenn es Ihrem Recruiting-Team an Personal mangelt, führt dies erfahrungsgemäß in Ihrem Unternehmen zu negativen Folgen. So führt der Personalmangel zu einer Überlastung und Demotivation Ihres Teams. Des Weiteren gilt, dass eine zu hohe Arbeitsbelastung auch zu einer Verzögerung von Recruiting-Prozessen führt, sodass offene Positionen unbesetzt bleiben. Berücksichtigen Sie: Es gibt immer Phasen im Unternehmen, die arbeitsintensiver sind als andere Phasen. Wenn Sie kurzfristig mehr offene Stellen haben, aber die Einstellungskurve daraufhin wieder abflacht, benötigen Sie in der Regel keine Erweiterung Ihres Recruiting-Teams. Rückwärtsrechnungen von bisherigen Bewerbungsprozessen tragen dazu bei, Kapazitäten realistisch einzukalkulieren. Die Rechnungen können Ihnen dabei verhelfen, konkrete Ziele und Anforderungen an Bewerbungsprozesse festzulegen: In diesem Artikel haben Sie bereits eine Vielzahl verschiedener Strategien und Maßnahmen für ein erfolgreiches Recruiting kennengelernt. Viele dieser Maßnahmen weisen eine Gemeinsamkeit auf: Sie funktionieren hauptsächlich durch Social Media. Doch ist Social Recruiting tatsächlich so wichtig bei der Suche nach Top-Talenten? Im Folgenden zeigen wir Ihnen nochmal auf, welche Vorteile Social Recruiting für Ihre Suche mit sich bringt. Größere Reichweite: Soziale Medien wie Facebook, Instagram, LinkedIn und TikTok haben insgesamt über eine Milliarde Nutzer. Social Recruiting bietet daher die Möglichkeit, eine große Zielgruppe auf Ihr Unternehmen und offene Stellen aufmerksam zu machen. Authentische Präsentation: Employer Branding ist heutzutage so wichtig wie noch nie zuvor. Mit Hilfe von Social Media haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Arbeitsweise und ihre Unternehmenskultur zu vermitteln und sich somit als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Interaktivität herstellen: Durch den Einsatz von Social Media hat sich der Recruiting Prozess in den letzten Jahren grundlegend verändert. Auf Social Media können Sie unkompliziert Informationen über Ihr Unternehmen teilen und dabei direkt auf Fragen von Interessenten und Bewerbern antworten. Geringere Kosten: Im Vergleich zu traditionellen Recruiting-Methoden wie Printmedien oder Jobportalen sind die Kosten für das Social Recruiting oft geringer und bieten dennoch eine hohe Reichweite und Effektivität. Gezielte Ansprache: Mit dem Einsatz von verschiedenen Tools können Sie beim Einsatz von Social Recruiting eine gezielte Marktanalyse durchführen. Auf diese Weise erfahren Sie viel über Ihre Zielgruppe und können Ihre Maßnahmen besser auf die Bedürfnisse und Interessen potentieller Bewerber abstimmen. Eine erfolgreiche Recruiting Strategie stellt sicher, dass alle wesentlichen Rahmenbedingungen festgelegt sind, um offene Stellen effizient und erfolgreich zu besetzen. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Recruitings ist dabei eine starke Arbeitgebermarke. Demnach ist es besonders bedeutsam, dass Sie mittels Social Recruiting kontinuierlich mit potenziellen Interessenten und Bewerbern in Kontakt stehen und sich auch Feedback zu Ihrem Bewerbungsprozess einholen. Verschiedene Software Tools und Methoden ermöglichen es Ihnen heutzutage, Ihre Recruiting Strategie genauestens zu überwachen und zu analysieren. Unser Team von Leantree unterstützt Sie dabei mithilfe von Social Media neue Mitarbeiter zu gewinnen. Vereinbaren Sie jetzt kostenlos ein Erstgespräch mit unserem Team! 7) Berücksichtigen Sie die Ressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen
Führen Sie Rückwärtsrechnungen durch
Warum Social Media unabdingbar für Ihre Recruiting Strategie ist
Fazit